Den Tod belauscht man nicht: Schwedenkrimi by Schulman Ninni

Den Tod belauscht man nicht: Schwedenkrimi by Schulman Ninni

Autor:Schulman, Ninni [Schulman, Ninni]
Die sprache: deu
Format: epub


Als Benny auf den Hof einbog, war er zunächst unsicher, ob er am richtigen Ort war. Wohnte Ingrid wirklich hier? Er hatte eine kleine Hütte erwartet, doch das hier war ein großer Hof mit einem zweistöckigen Wohnhaus. Aber die Adresse ist auf jeden Fall richtig, dachte er und stieg schließlich aus dem Auto.

Auf der Veranda standen Stühle und ein Holztisch mit kariertem Tischtuch und einem großen Strauß Wildblumen – roter Mohn, Glockenblumen und Margeriten. Außerdem lag neben einer halbleeren Tasse Kaffee ein blaues Notizbuch.

Die Eingangstür stand offen, und aus dem Haus waren Musik, Küchengeklapper und jemand zu hören, der nicht ganz sauber, aber mit großer Emphase sang. Benny lächelte. Diese Stimme kannte er. Als er auf die Klingel drückte, verstummte der Gesang abrupt. Er blieb auf der Treppe stehen, bis Ingrid in T-Shirt und rosafarbenen Trainingshosen auftauchte.

»Oh«, sagte sie und wurde rot. »Du bist es. Ich habe dich gar nicht gehört.«

»Entschuldige die Störung.«

»Kein Problem, komm einfach rein«, sagte sie und wedelte mit dem Arm. »Ich bin gerade am Kochen.«

Benny stieg aus den Turnschuhen und folgte ihr in eine altmodische Küche. Er konnte es sich immer noch anders überlegen.

»Hast du schon etwas gegessen?«, fragte sie und wendete die Koteletts in der Bratpfanne. »Oder musst du gleich wieder gehen?«

»Danke«, sagte er. »Ich wollte dir nur das hier geben.«

Er legte einen Ordner auf die Spüle.

»Das sind ausgewählte Teile aus der Ermittlung. Die Fotos sind ziemlich schlecht rausgekommen, aber das Wichtigste ist dabei.«

»Was sagst du da?«, fragte Ingrid.

Sie lehnte den Bratenwender an den Rand der Pfanne und begann in dem Ordner zu blättern.

»Willst du das wirklich tun? Bist du sicher?«, fragte sie und sah ihn an.

Benny nickte.

»Ich habe mir die Ermittlung mal angeschaut, und mein Eindruck ist, dass da irgendetwas nicht stimmt. Aber Frank will im Moment keine weiteren Ressourcen darauf verwenden.«

»Du gehst damit ein großes Risiko ein«, sagte Ingrid.

»Ja. Aber manchmal muss man tun, was man für richtig hält. Ich vertraue darauf, dass du niemandem hiervon erzählst.«

»Kein Wort«, sagte sie. »Natürlich nicht.«

Ingrid blätterte weiter in dem Ordner und kam zu den Bildern von Mattias’ Kleidern. Benny zeigte auf das zerrissene T-Shirt und erklärte, was er sich dabei gedacht hatte.

»Ich weiß, dass es weit hergeholt ist«, sagte er. »Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Und die Geschichten der Freunde passen auch nicht zusammen.«

»Ich weiß. Ich habe mit ein paar von denen gesprochen, und es ist ganz offensichtlich, dass jemand lügt. Die Frage ist nur, warum. Hast du etwas Konkretes gefunden, was darauf hindeutet, dass Mattias möglicherweise einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte?«

Benny wollte eben antworten, aber Ingrid prüft die Kartoffeln mit einem Piekser und unterbrach ihn.

»Ein bisschen wirst du doch wohl essen wollen, oder?«

Sie goss das Wasser ab und lehnte sich zurück, als der Wasserdampf aus der Spüle aufstieg.

»Okay. Eine kleine Portion kann ich wohl nehmen.«

Er hatte schon zu Hause angerufen und erzählt, dass er Überstunden machen musste. Zwanzig Minuten hin oder her würden also keine Rolle spielen.

»Fast alle Befragungen sind passiert, ehe wir die Sachen von Mattias gefunden haben«, erklärte er.



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